Der slowakische Regierungschef Robert Fico (Smer-SD) hat sich am Freitag (5.9.) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen, welcher die Gespräche als fruchtbar bezeichnete. Beide Staatschefs diskutierten über das Treffen der Koalition der Willigen am Donnerstag (4.9.) in Paris und ein anschließendes Telefonat von Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump. Ein weiteres Thema war wie angekündigt die Energiepolitik. Laut Fico wird die Slowakei im Energiesektor solche Entscheidungen treffen, die gut für die souveräne slowakische Politik sein werden. Man müsse zudem ein System finden, das jedem Land sichere und hochwertige Energielieferungen für angemessene Preise sichert. Gleichzeitig sollten die einzelnen Staaten laut dem slowakischen Regierungschef keine Maßnahmen beschließen, die anderen Ländern schaden. Dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj wünschte Fico, er möge so bald wie möglich eine Lösung im Zusammenhang mit den Sicherheitsgarantien finden, denn die Slowakei könne da als kleines Land keine entscheidende Rolle spielen.
Präsident Selenskyj bedankte sich für die Unterstützung seitens der Slowakei für Schulen und Kindergärten in der Ukraine sowie auch bei den ukrainischen EU-Beitrittsbemühungen. Weiter erklärte er, dass russisches Erdöl und Erdgas keine Zukunft hätten, wobei er auf die aktuelle Position der Vereinigten Staaten zu russischen Energielieferungen für Europa verwies. Die Ukraine sei aber bereit, die Energiestabilität für die Slowakei und andere Partner sicherzustellen, und bietet gemeinsame Projekte an.
Beim Treffen von Fico mit Selenskyj handelte es sich um ihr erstes bilaterales Treffen in der Ukraine. Zuvor hatte sich jeder der Staatsmänner separat mit dem Präsidenten des Europäischen Rates António Costa getroffen. Zudem hatte Robert Fico am Dienstag (2.9.) in China auch bilaterale Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin absolviert. Danach hatte er erklärt, dass er bei diesem Gespräch unter vier Augen „mehrere Schlüsse und Botschaften gefasst hatte“, die er Selenskyj am Freitag übermitteln wollte.
Weitere gemeinsame Verhandlungen der slowakischen sowie der ukrainischen Regierung wurden für den 20. Oktober in der Slowakei vereinbart.
Quelle: TASR