Ma bisteren: Gedenktag für die Opfer des Roma-Holocaust

Ma bisteren: Gedenktag für die Opfer des Roma-Holocaust

"Der Gedenktag für die Opfer des Roma-Holocaust ist eine schmerzliche Erinnerung daran, wohin Hass führen kann, wenn wir ihm nicht die Stirn bieten." Dies hat der Vorsitzende des Nationalrats der Slowakischen Republik Richard Raši (Hlas-SD) anlässlich des Gedenktags am Samstag (2.8.) erklärt. Er betonte im sozialen Netzwerk, dass die gesamte Gesellschaft Verantwortung für den Schutz der Menschenrechte, den Aufbau gegenseitigen Respekts und die Verhinderung der Rückkehr des Extremismus trage.

Der ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments (EP) und von 2012 bis 2016 Roma-Beauftragte der slowakischen Regierung Peter Pollák sen. wies anlässlich des Gedenktages darauf hin, dass die Vernachlässigung tragischer Geschichtserereignisse einer der Gründe für die Rückkehr hasserfüllter, extremistischer Ideologien sei. Diese seien nicht verschwunden: "Ihre Anhänger haben lediglich ihre Uniformen gegen Anzüge getauscht und verbreiten heute denselben Hass – vom Parlament aus, aus Fernsehstudios, auf Internetplattformen. Wir müssen einen Damm gegen sie bauen. Wenn uns das nicht gelingt, könnte sich die Geschichte wiederholen “, so Pollák.

Der Gedenktag für die Opfer des Holocaust an den Roma erinnert an die Ereignisse vom 2. und 3. August 1944, als fast 3.000 Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Schätzungsweise bis zu einer halben Million europäischer Roma und Sinti starben während des Zweiten Weltkriegs und des Hitler-Faschismus, dessen Pendant in der Slowakei der slowakische Kriegsstaat unter Führung des katholischen Priesters Jozef Tiso war. Die Gesamtzahl der Roma-Opfer des Holocaust in der Slowakei wird auf etwa 1.000 geschätzt. Die oft zitierten Worte "Ma bisteren!" bedeuten in der Sprache Romani "Vergessen wir nicht!".

Kay Zeisberg; Foto: TASR

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