Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (Smer-SD) hat am heutigen Dienstag (29.7.) auf einer Pressekonferenz erklärt, dass das Außenministerium Großbritanniens über eine Medienagentur sog. Influencer für die Beeinflussung der slowakischen Parlamentswahlen im Jahr 2023 zum Nachteil der Partei Smer-SD und zugunsten der Partei Progresívne Slovensko (PS) bezahlt haben soll. Dabei beruft er sich auf einen Artikel des Internetportals marker.sk. Dieses hatte informiert, dass die britische Regierung „insgeheim hunderte ausländische Influencer finanziert, deren Arbeit es sei, auf YouTube politische Propaganda zu betreiben“. Dabei stützt sich das Portal auf Erkenntnisse der britischen Investigativplattform Declassified UK. Aus diesem Grund werde das slowakische Außenministerium den britischen Botschafter Nigel Baker vorladen, von dem man eine Erklärung aller Einzelheiten verlangt. Zudem wolle sich die Slowakei in dieser Angelegenheit auch an die Europäische Union wenden. Der Autor des Artikels für Declassified UK Martin Williams weist die Behauptungen von Robert Fico zurück. Wie er für die slowakische Zeitung Denník N erklärte, seien seines Wissens nach keine Journalisten an dieser Operation beteiligt gewesen. Seine Ermittlungen hätten gezeigt, dass Influencer in den sozialen Netzwerken von der Gesellschaft Zinc Network Ltd im Auftrag des britischen Außenministeriums dafür bezahlt worden, Videos zu veröffentlichen und junge Wähler vor den Wahlen 2023 zu mobilisieren. Es sei keine parteiische Kampagne gewesen und es wurde auch keine konkrete politische Partei unterstützt.
Quelle: TASR