Am Samstag (19.7.) hat in Bratislava zum 15. Mal das Festival der LGBTI+-Menschen stattgefunden. Nach den Reden auf dem Platz der Freiheit, bei denen unter anderem die höchsten Vertreter der Region, Stadt und Altstadt von Bratislava zugesagt hatten, die Menschenrechte der Community auch gegen die Bestrebungen der aktuellen Regierung verteidigen zu wollen, formierte sich ein Marsch. Dieser endete an dem Ort, an dem 2022 ein jugendlicher Terrorist zwei Menschen erschossen und einen schwer verletzt hat. 14 bis 15.000 Teilnehmende protestierten unter dem Motto „Kultur der Freiheit“ für die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz und gegen die geplante Verfassungsnovelle. Am Samstag trafen sich in der slowakischen Hauptstadt zudem ungefähr 200 Teilnehmende der konservativen Veranstaltung „Stolz auf die Familie“. Sie protestierten für die Verabschiedung der aktuell vorliegenden Verfassungsnovelle. Die Exklusivität der Ehe als Bündnis zwischen Mann und Frau ist dabei in der Verfassung bereits verankert. Die im Juni vorerst gescheiterte Novelle sieht vor, in den sog. kultur-ethischen Fragen die slowakische Gesetzgebung der EU-Legislative vorzuziehen. Am Marsch der traditionellen Familien nahm auch der Kinder-Ombudsmann Jozef Mikloško teil. Ihm zufolge sei die Ehe der beste Schutz für Kinder. Laut Statistiken werden in der Slowakei allerdings mittlerweile 41 Prozent der Kinder außerhalb einer Ehe geboren. Gerade Alleinerziehende gehören zu den von der Armut am meisten betroffenen Menschen.
Quelle: STVR, pravda.skEin Marsch für alle Familien und ein Marsch für traditionelle Familien
21. 07. 2025 12:05 | Nachrichten

Juraj Gigac; Foto: SITA