Neue Generaldirektorin von STVR wird Martina Flašíková

Neue Generaldirektorin von STVR wird Martina Flašíková

Der STVR-Rat hat am Montag (12.5.) in geheimer Abstimmung Martina Flašíková für eine Amtszeit von sechs Jahren zur neuen Generaldirektorin des Slowakischen Fernsehens und Rundfunks (STVR) gewählt. Die Anhörung konnte per Online-Übertragung verfolgt werden.

Die Ratsmitglieder genehmigten nach Diskussionen die Anwesenheit von Parlamentsmitgliedern des Nationalrates, die allerdings nicht befugt waren, interaktiv in den Anhörungsprozess einzugreifen. Oppositionsvertreter hatten gegen den Ausschluss der Öffentlichkeit von der physischen Anwesenheit bei der Anhörung protestiert. Den hatte man damit begründet, dass durch die Online-Übertragung die gesetzliche Vorgabe, die Anhörung öffentlich zugänglich zu machen, erfüllt sei. Das Auswahlverfahren für die Generaldirektoren-Position stand im Zusammenhang mit einer im In- und Ausland kritisierten Gesetzesänderung, die im vergangenen Jahr den damaligen RTVS in STVR umwandelte und gleichzeitig das Mandat des 2022 noch vom Parlament gewählten Generaldirektors Ľuboš Machaj beendete.

Bei der Sitzung am Montag stellten neben der gewählten Kandidatin vier weitere Kandidaten ihre STVR-Management- und Entwicklungsprojekte vor: Martin Jakubec, Peter Janků, Norbert Majer und Igor Slanina. Für die Präsentation ihrer Projekte hatten die Kandidaten maximal 30 Minuten Zeit. Ebenso war höchstens eine halbe Stunde für Nachfragen des Rates vorgesehen.

Flašíková, die einzige Frau unter den Bewerbern, erhielt sieben Stimmen, während der bisher im Auftrag amtierende Generaldirektor Igor Slanina zwei Stimmen erhielt. „Wir werden das Dekret am Dienstag (13.5.) in den Räumlichkeiten des STVR-Kreativzentrums in Bratislava an die neue Generaldirektorin übergeben“, informierte der Vorsitzende des Rates, Jozef Krošlák.

Martina Flašíková (46) arbeitet aktuell seit kurzem als Leiterin der Fernsehabteilung von STVR. Sie war in der Vergangenheit bereits beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen und im kommerziellen audiovisuellen Umfeld auch als Produzentin tätig. Ihr 80-seitiges Projekt nannte sie „Punkt Null“ und sprach von einem Neuanfang. Medien zitierten sie damit, dass die verzweifelte Suche nach moralischen Autoritäten in den Medien, der Kampf für Wahrheit, Licht und Liebe zwar verständlich seien, aber eher von Frustration als von Strategien für eine nachhaltige öffentliche Debatte zeugen würden.

Während ihrer Anhörung, in der sie den derzeitigen Zustand von STVR kritisierte, verwies sie u.a. darauf, dass die Lösung für viele Projekte nicht in erster Linie in Finanzspritzen liege, sondern in der Steigerung der Effizienz. Sie wolle mehr Meinungen ermöglichen sowie das aktuelle Programm- und Nachrichtenangebot beibehalten, es jedoch effizienter und dynamischer gestalten und den Anteil des Kinderprogramms erhöhen, etwa durch eine neue Familienserie. Im Rahmen der Finanzierungsinstrumente werde STVR eine spezialisierte Abteilung für das Schöpfen aus EU-Fördermitteln einrichten. Ziel sei es ferner, STVR mit der Presseagentur TASR zu verbinden und ein nationales Nachrichtenzentrum zu schaffen.

Quellen: Správy STVR, TASR, DenníkN, HNonline.sk

Juraj Gigac; Foto: STVR (Webstream)

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