Mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler, deren Werke im Fonds der Slowakischen Nationalgalerie (SNG) vertreten sind, haben am Donnerstag (20.3.) ihre Sorge angesichts der Verhaltensweisen des von der Slowakischen Nationalpartei geführten Kulturministeriums zum Ausdruck gebracht. Sie weisen vor allem auf das Konzept des Kandidaten für den Posten des Direktors Juraj Králik hin, der in seinem Projekt die seiner Meinung nach „wertlosen Werke“ aus den Depots entfernen möchte. Dies stehe in krassem Widerspruch zu geltenden Gesetzen. Králik hatte im wegen der Befangenheit eines Jurymitglieds mittlerweile annullierten Auswahlverfahren gewonnen, kann aber erneut kandidieren. Angestellte der SNG berichten, dass Interimsdirektor Jaroslav Niňaj Unbefugte durch die Depots führe.
Am Donnerstag erschien auch Kulturministerin Martina Šimkovičová (nominiert von der Slowakischen Nationalpartei) in der Galerie bzw. den Depots. Dabei reagierte sie im Vorbeigehen auf Fragen, wieso sie nicht mit der Kulturgemeinde spreche, mit einer Gegenfrage: „Ich war hier zwei Stunden, wo waren Sie?"
Angestellte der Nationalgalerie haben dabei bereits mehrere Briefe an die Kulturministerin gerichtet, in denen sie sie über die untragbaren Zustände informieren, ohne eine Antwort zu bekommen, so die Angestellten. Das Kulturministerium hatte im April 2024 im Parlament ein Gesetz durchgesetzt, wonach Auswahlverfahren für leitende Posten in Galerien und Museen nicht mehr öffentlich sein müssen, und verfährt seitdem konsequent nach diesem Prinzip.
Quelle: SITA, TA3, Platforma Otvorená Kultúra