Nach vorläufigen Angaben produzierte die Slowakei im Jahr 2024 rund 993.000 Autos. Das ist ein Rückgang um fast 87.000 gegenüber dem Jahr davor, teilte der Präsident des Slowakischen Verbands der Automobilindustrie (ZAP) Alexander Matušek am Donnerstag (16.01.) auf der Jahrespressekonferenz des Verbands mit. Schätzungen deuten allerdings darauf hin, dass die Gesamtproduktion im Jahr 2025 wieder auf 1,15 Millionen Fahrzeuge steigen soll.
Trotz des Rückgangs bleibt die Slowakei weltweit führend in der Automobilproduktion Pro-Kopf. Vertreter des ZAP verwiesen darauf, dass die Automobilindustrie nicht allein in der Slowakei, sondern in ganz Europa vor Herausforderungen stehe. Auferlegte Zölle seitens der USA und China, eine unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur, aber auch ein Rückgang der Nachfrage seien die Hauptprobleme der Automobilindustrie. Europaweit fehle es an einer einheitlichen Strategie, diese zu lösen. Hinzukommen die Herausforderungen durch die Inflation, hohe Energiepreise für die Industrie und wirtschaftliche Abhängigkeiten, was Rohstoffe und Halbleiter angeht. “All diese Faktoren wirken sich negative auf die Wettbewerbsfähigkeit und Entwicklung der slowakischen Industrie, einschließlich der Automobilindustrie, aus. Umso mehr brauchen wir einen konstruktiven Dialog mit der Regierung und eine Lösung für unsere Forderungen“, betonte Matušek. Wenn die Transformation der Produktion zur Elektromobilität beibehalten werden soll, müsse der Staat Rahmenbedingungen für Investoren schaffen, welche eine stabile und klare außenpolitische Orientierung besitzen. Für die Automobilindustrie habe es Priorität, weiter ansteigende Kosten in der Produktion zu verhindern, so der ZAP. Die Regierung hat es im vergangenen Jahr versäumt, den Forderungen nach Unterstützung der Automobilindustrie nachzukommen. „Wir müssen mit der Regierung in den Dialog treten und beginnen nach Lösungen zu suchen, welche der Automobilindustrie ernsthaften Vorrang einräumen, da wir, bezogen auf die erwähnten Bereiche, im Vergleich zu den Nachbarstaaten das unattraktivste Land sind.“
Quelle: TASR