Die Soziologieprofessorin und ehemalige Ministerpräsidentin der Slowakei (von 2010 bis 2012) Iveta Radičová habe das Attentat auf Premier Robert Fico mit Tränen in den Augen wahrgenommen. „Wir können uns heute nicht vorstellen, wie schwerwiegend und langfristig die Folgen sein werden“, sagte sie gegenüber RTVS. Sie wünschte den Ärzten und dem Premierminister viel Kraft. „Es gibt Gruppen von Menschen, die sehr empfänglich auf Worte, Hass und Verleumdungen aus dem Mund von Politikern reagieren“, merkte Radičová an. Sie sprach davon, dass nicht nur eine Polarisierung, sondern eine Radikalisierung der Gesellschaft zu beobachten sei und erwähnte die verbalen Angriffe auf Präsidentin Zuzana Čaputová und Drohungen gegen deren Leben sowie Attacken auf Journalisten und Medien, Staatsanwälte und Richter. Seit 15 Jahren erlebten die Menschen Krisen, von der Migrations- und Finanzkrise bis hin zur Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine, so Iveta Radičová weiter im Interview. In der Slowakei hatte es in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrere tödliche Anschläge gegeben, so 2018 auf den Journalisten Ján Kuciak und dessen Verlobte oder 2022 auf die Bar Tepláreň in Bratislava, dem zwei junge Männer zum Opfer fielen.
Quelle: RTVS