Anlässlich des ersten Jahrestages der tragischen Ereignisse in der Zámocká-Straße in Bratislava richteten die Nichtregierungsorganisationen Institut für Menschenrechte (IĽP) und Dúhové Slovensko einen offenen Brief an die Parteivorsitzenden der entstehenden Regierungskoalition. Darin fordern sie Robert Fico, Peter Pellegrini und Andrej Danko auf, der Prävention von Extremismus unter jungen Menschen im Hinblick auf Antisemitismus und Homophobie im Rahmen ihrer Regierungsarbeit Priorität einzuräumen, um ähnliche Tragödien zu verhindern. Den vorliegenden Informationen zufolge hatte sich der Terrorist, der vor einem Jahr in Zámocká in Bratislava getötet hat, im Online-Umfeld radikalisiert. „Es ist allen klar, dass die künftige Regierungskoalition nicht geneigt sein wird, die LGBT-Minderheit zu unterstützen, aber ich hoffe, dass sie offen für einen konstruktiven Dialog mit der Zivilgesellschaft zum Thema Jugendradikalisierung sein wird“, sagte IĽP-Direktor Peter Weisenbacher. Die Prävention von Antisemitismus und Homophobie muss in der Slowakei in den kommenden Jahren Priorität haben. „Wenn nicht, kann es erneut zu solchen Terroranschlägen kommen“, fügte Weisenbacher hinzu. Am Abend des 12. Oktober 2022 kam es vor dem LGBT-Café Tepláreň in der Zámocká-Straße in Bratislava zu einem Terroranschlag. Der Täter ermordete dabei zwei junge Männer und verletzte eine Person.
Quelle: RTVSNichtregierungsorganisationen fordern Prävention gegen Radikalisierung
13. 10. 2023 13:20 | Nachrichten

Jana Hrbeková; Foto: TASR