61 Prozent der Slowaken befürworten die Trennung von Kirche und Staat. Das geht aus den Ergebnissen einer Onlineumfrage der Agentur NMS Market Research Slovakia hervor, die vom 17. bis 22. Januar mit einer Stichprobe von 1.000 Befragten durchgeführt wurde. Das aktuelle Modell der Finanzierung von Kirchen und Religionsgemeinschaften aus dem Staatshaushalt wird von weniger als einem Fünftel der Bevölkerung als am sinnvollsten angesehen. Die Trennung von Kirche und Staat wird vor allem von Männern, älteren Menschen über 65 Jahren, Menschen mit Hochschulbildung oder in Bratislava lebenden Menschen befürwortet. Das derzeitige Modell auf Basis von Direktzahlungen aus dem Staatshaushalt anhand der Zahl der Mitglieder, die sich bei der Volkszählung zu einer Kirche bekennen, würde vor allem von Sympathisanten der außerparlamentarischen Christlich-Demokratischen Bewegung unterstützt, zeigen die Ergebnisse der Umfrage. Das Modell der Aufnahme von Kirchen und Religionsgemeinschaften in gemeinnützige Organisationen, an die jährlich zwei Prozent der Einkommensteuer abgeführt werden können, würden 20 Prozent der Menschen begrüßen. Ein Finanzierungsmodell mit einer separaten Kirchensteuer würden 18 Prozent der Bevölkerung bevorzugen. Die Gesellschaft nimmt den positiven Einfluss der Kirche vor allem in der Begleitung wichtiger Lebensereignisse wie der Geburt eines Kindes, einer Hochzeit oder einer Beerdigung und in ihrem karitativen Engagement wahr. Negativ sehen die Slowaken besonders den Einfluss der Kirche auf das öffentliche Leben bei der gesellschaftlichen Diskussion über die Rechte sexueller Minderheiten und über reproduktive Rechte. Ein Drittel der Bevölkerung findet, dass die Kirche die Debatte um Frauenrechte negativ beeinflusst.
Quelle: TASR