Slowakische Familien geben beinahe ein Fünftel ihrer Budgets für Lebensmittel aus. Laut der Analytikerin Eva Sadovská vom Finanzberatungsunternehmen Wood & Company liegen sie damit deutlich über dem EU-Durchschnitt. Dieser liegt für Lebensmittel und nicht-alkoholische Getränke bei rund 13 Prozent der gesamten Haushaltsausgaben. Dabei sind die Lebensmittelpreise in der Slowakei nicht besonders hoch. Eurostat-Angaben aus dem Jahr 2020 ist abzulesen, dass sie die elftniedrigsten in der EU sind. In den letzten Monaten verzeichnet man jedoch einen dramatischen Preisanstieg. Laut Sadovská sei zum Jahresende sogar mit einem fünfprozentigen Anstieg bei den Lebensmittelpreisen zu rechnen. Geht es nach der Analytikerin, gebe es in der Slowakei nicht viele Einwohner, die hungern müssten. Allerdings sei es für beinahe zwölf Prozent der Bevölkerung (630.000 Menschen) keine Selbstverständlichkeit, zumindest alle zwei Tage ein ausreichendes Mittagessen verzehren zu können. Besonders davon betroffen sind allein lebende ältere Menschen und alleinerziehende Eltern. Ein weiteres soziales, wirtschaftliches, aber auch umweltbezogenes Problem stellt die Lebensmittelverschwendung dar. Pro Kopf werfen die Slowaken jährlich etwa 100 Kilogramm Lebensmittel weg.
Quelle: TASR