Präsidentschaftswahl Slowakei: Zuzana Čaputová gewinnt Stichwahl

Präsidentschaftswahl Slowakei: Zuzana Čaputová gewinnt Stichwahl

Am Samstag (30. März 2019) fand in der Slowakischen Republik die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Etwa 4,5 Millionen Wahlberechtigte waren erneut an die Urnen gebeten. Die Wahl verlief ruhig, die Wahlbeteiligung lag nach ersten Angaben bei 41,8 Prozent. Von den zwei Kandidaten in der Stichwahl entfielen nach vorläufigen Informationen (01:55 Uhr / nach Auszählung von 100 % der Wahlkreise) die höchsten Stimmenanteile auf Zuzana Čaputová mit 58,4 %, für Maroš Šefčovič stimmten 41,6 %. Čaputová ist damit die erste Frau als slowakische Staatspräsidentin.

Im ersten Wahlgang am 16. März hatten Čaputová mit 40,6 und Šefčovič mit 18,7 Prozent von den insgesamt 13 Kandidaten die meisten Stimmen aller Wahlberechtigten, jedoch keine absolute Mehrheit erhalten, sodass eine Stichwahl notwendig geworden war.

Zuzana Čaputová (45) ist Rechtsanwältin und Umweltaktivistin, geschieden und Mutter zweier Kinder. Sie wurde von der liberalen und proeuropäischen außerparlamentarischen politischen Bewegung „Progresívne Slovensko - Progressive Slowakei" nominiert. Maroš Šefčovič (52), ebenfalls Jurist, ist Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für die Energieunion. Er war als unabhängiger Bewerber mit Unterstützung der regierenden Partei Smer-SD angetreten. Noch vor Mitternacht erkannte er seine Niederlage an und gratulierte der künftigen Präsidentin.

Das amtierende Staatsoberhaupt Andrej Kiska hat Zuzana Čaputová zum Sieg in der Präsidentschaftswahl gratuliert. Der erfolgreichen Kandidatin, die ihn am 15. Juni im Präsidentenpalast ersetzen wird, brachte er einen Blumenstrauß. In seiner kurzen Ansprache sagte Kiska, dass nun viele Länder die Slowakei beneiden werden, weil sie sich eine Präsidentin gewählt hat, die solche Werte wie Anständigkeit symbolisiert. Ihm zufolge befinde sich die Slowakei in einer moralischen Krise und brauche also eine Präsidentin, die sich dem Bösen stellt. Laut Kiska sei es nötig, das Vertrauen der Menschen in den Staat zurückzugewinnen. Premierminister Peter Pellegrini hat ebenso der neugewählten Präsidentin Zuzana Čaputová gratuliert. Im sozialen Netzwerk schrieb er: "Ich glaube an eine konstruktive Zusammenarbeit bei der Lösung der Probleme der Slowakei."

In der Selbstverwaltungsregion Bratislava hat Čaputová einen klaren Sieg erreicht. Sie erhielt 73,7 Prozent der Stimmen. Ihr Gegner gewann hier in der zweiten Wahlrunde 26,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung in der Region Bratislava war mit 54,7 Prozent die höchste von allen 8 Selbstverwaltungsregionen der Slowakei. Maroš Šefčovič gewann nur in einer der insgesamt acht Regionen der Slowakei. In der Region Prešov erhielt er 51 % der Stimmen.

Quelle: TASR, RTVS, Štatistický úrad Slovenskej republiky

Aktualisierung: 31.03.2019 / 12:00 Uhr
Kay Zeisberg, Ľubica Tvarožková; Pressefoto: (Web Z. Čaputová)

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